DWZ-Auswertung und Elo-Auswertung

Wenn Ihr ein Schachturnier veranstaltet, müsst Ihr Euch vorher überlegen, ob Ihr es zur DWZ- und/oder Elo-Auswertung einreichen möchtet. Diese Information sollte unbedingt in der Ausschreibung enthalten sein. Die DWZ ist die deutsche Wertungszahl, die Elo die internationale Wertungszahl.

DWZ-Auswertung

Für eine Auswertung Eures Turniers solltet Ihr die folgenden Schritte beachten:

  • Prüfung, ob das Turnier die Voraussetzungen nach Ziffer 4.2 der Wertungsordnung des Deutschen Schachbundes erfüllt (z.B. Mindestbedenkzeiten, Vorsehen einer Schiedsinstanz, zulässige Turnierart, etc.)
  • Bekanntgabe der Auswertungsabsicht gegenüber den Teilnehmern gemäß Ziffer 6.1.1 der Wertungsordnung des DSB. – dies dürfte i.d.R. durch Erwähnung in der Ausschreibung geschehen
  • Zuordnung eines Turniercodes gemäß Ziffer 4.3. der o.g. Wertungsordnung.
  • Erfassung der Mindestangaben über das Turnier und über die Teilnehmer gemäß Ziffer 6.1.2 der Wertungsordnung.
  • Einreichung der Turnierunterlagen und -Ergebnisse beim zuständigen Wertungsreferenten, i.d.R. innerhalb 6 Wochen (vgl. Ziffer 6.2. der Wertungsordnung). Wer der zuständige Wertungsreferent ist, ergibt sich je nach Turnier aus den Ziffern 5.2 und 6.3 der Wertungsordnung des DSB sowie der Wertungsordnung bzw. DWZ-Ordnung des jeweiligen Landesverbandes. Die Übermittlung erfolgt in elektronischer Form unter Anwendung eines Computerprogrammes (vgl. Ziffer 6.4. der Wertungsordnung).

DWZ-Auswertungen sind in der Regel kostenlos. Je nach regionalen Regelungen und Zuständigkeiten werden teilweise aber auch Gebühren erhoben.

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Formel für die Ermittlung der Gewinnerwartung gemäß Ziffer 3.3 der Wertungsordnung.

Elo-Auswertung.

Die genaue Vorgehensweise ist auf folgender Seite des Deutschen Schachbundes beschrieben: Ausrichterhinweise für Elo-Turniere – Deutscher Schachbund

Zusammengefasst sind folgende Schritte erforderlich:

  • Prüfung, ob das Turnier die Voraussetzungen der FIDE erfüllt (z.B. rechtzeitige Anmeldung, Minimum-Bedenkzeiten etc.; zudem wird später bei der Ergebnismeldung verlangt, dass ein Schiedsrichter mit gültiger FIDE-Lizenz benannt wird)
  • Anmeldung des Turniers gegenüber dem FIDE Rating Officer des Deutschen Schachbundes mithilfe eines Formulars
  • Erhebung von Mindestangaben über die einzelnen Spieler
  • Ergebnisübermittlung an den Deutschen Schachbund mit der Turnierdatei des verwendeten Computerprogrammes

Achtung, Elo-Auswertungen sind mit Kosten verbunden! Die Gebühren sind abhängig vom Eloschnitt sowie der Anzahl der Spieler mit vorhandener Elowertung.

Weiterhin benötigt jeder Teilnehmer an einem Turnier, das Elo-ausgewertet werden soll, eine FIDE-ID. Dies sollte unbedingt ausdrücklich in der Ausschreibung erwähnt werden. Eine FIDE-ID kann hier beantragt werden: FIDE-Identifikationsnummer beantragen – Deutscher Schachbund

Entscheidungstipps

Im Zweifel würde ich reine Vereinsturniere nicht zur Auswertung anmelden. Man spart sich jede Menge Aufwand. Außerdem kann ein Turnier vielleicht zu verbissen werden, wenn jeder um die eigene Wertungszahl kämpft. Im eigenen Verein sollte die Geselligkeit im Vordergrund stehen. Hierzu passt das Zitat von Prof. Arpad Elo, dem Erfinder der Elozahl:

„Manchmal denke ich, ich habe Frankensteins Monster erschaffen! Die jungen Spieler interessieren sich mehr für die Elo-Wertung als für die Dinge auf dem Brett.“

(Quelle: Wikipedia)

Bei vereinsübergreifenden Turnieren spricht jedoch nichts gegen eine DWZ-Auswertung. Elo-Auswertungen machen bei internationaler Beteiligung Sinn.

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